Häufig taucht die Frage auf, wie die Tage in Rheinsberg ablaufen, besonders bei Eltern, deren Kinder zum ersten Mal dabei sind. Schlaglichtartig sei hier ein wenig davon erzählt:
Die TeilnehmerInnen übernachten überwiegend in Doppelzimmern mit eigenem Bad im Kavalierhaus des Schlosses Rheinsberg. Von den meisten Zimmern aus hat man einen schönen Blick auf den ruhigen See und den herrlichen Park im Hintergrund. Ein durchaus erhebendes Gefühl.
Es kommt sogar vor, dass man von Klängen einzelner übender Musiker, die sich auf den Unterricht vorbereiten, geweckt wird.
Morgens zwischen 8 und 9 Uhr treffen sich alle zum Frühstück , danach geht es in den Unterricht oder es wird geübt und geprobt. Um 12 Uhr ist Mittagstisch und um 18 Uhr Abendessen. Die Mahlzeiten sind immer frisch zubereitet und abends gibt es oft eine reiche Palette bunter Salate. Auch für Vegetarier wird generell gut gesorgt.
Alle Teilnehmer erhalten wenigstens einmal am Tag Einzelunterricht, bei dem mitgebrachte Stücke vertieft und neue Werke begonnen werden. Es wird außerdem in Orchesterformationen und Kammermusikgruppen gespielt, je nach Fähigkeiten und Bedürfnissen.
In den Freiräumen haben die Kinder und Jugendlichen viel Spaß und stecken sich so auch gegenseitig zum Üben an. Besonders schön ist, dabei zu beobachten, wie Altersgrenzen kaum eine Rolle spielen.
In den sechs Tagen des Kurses kommen so alle TeilnehmerInnen ein gutes Stück voran auf ihrem Instrument und beim Ensemblespiel.
Die Dozenten sind ein eingespieltes Team und seit Jahren bzw. Jahrzehnten leidenschaftlich immer wieder in Rheinsberg dabei. Sie bilden selbst immer wieder ein Miniorchester, um Solokonzerte, die von den fortgeschritteneren Teilnehmern mitgebracht wurden, zu begleiten. Die Dozenten betreuen auch die Kammermusik, geben Theoriekurse und helfen beim Komponieren von Stücken für das große Orchester.
Am Abend gibt es stets ein Gesamtorchester (fast) aller TeilnehmerInnen. Das besondere Konzept hierbei sind die eigenen Werke, die während der gemeinsamen Zeit in Rheinsberg entstehen, geprobt und diskutiert werden. Am Ende des Seminars wählen die Teilnehmer von allen geprobten Eigenkompositionen ein bis zwei Werke aus, die beim Abschlusskonzert vorgestellt werden. Und als Zugabe werden diese Stücke beim Festival für Neue Musik „Klangwerkstatt Berlin“ durch das Orchester nach einigen Wochen nochmal aufgeführt.
Drei erfahrene und supernette BetreuerInnen sorgen für Unterhaltung und ein Mindestmaß an Ordnung im Tagesablauf, z.B. dass niemand seinen Unterrichtstermin vergisst, dass niemand ganz ohne Brettspiel, Kartenspiel, Fußball etc. auskommen muss, dass versehentlich verschlossene Zimmer wieder zugänglich gemacht werden, dass Heimweh verfliegt wie ein Windhauch, dass es bei der Schatzsuche genug zu finden gibt, dass die Abendparty nicht ohne Knabbereien bleibt, dass es auch mal einen interessanten Film am Abend gibt usw. Die BetreuerInnen sorgen für so viel Gutes, dass man gar nicht alles aufzählen kann.
Am Abend sorgen die BetreuerInnen dafür, dass junge Teilnehmer nicht zu spät in ihre Betten kommen und für die nötige Nachtruhe. Ältere Teilnehmer vergnügen sich oft in entlegenen Seminarräumen beim gemütlichen Beisammensein, durchaus auch mal bis zu später Stunde, was das Team ihnen gerne erlaubt: Es sind doch Ferien!!
Den meisten TeilnehmerInnen gefällt Musik und Ferien so gut, dass sie dem Seminar viele Jahre treu bleiben – und nicht selten neue Freunde gewinnen.